Hocheffizient und emotional: LED-Technik im Leuchtenbereich
2015 ist das „Internationale Jahr des Lichts und der lichtbasierten Technologien“. Es wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen, um die „zentrale Bedeutung von Licht in Wissenschaft und Kultur zu vergegenwärtigen“. Licht ist eines der bedeutendsten Phänomene für alle Kulturen: angefangen bei der überragenden Bedeutung der Sonne für die Erde über Erscheinungen wie Polarlichter oder Glühwürmchen bis hin zur Möglichkeit, durch künstlich erzeugtes Licht ein angenehmes und sicheres Leben zu führen. So stehen im Internationalen Jahr des Lichts auch Technologien im Mittelpunkt, die den weltweiten Ausstoß von Treibhausgas reduzieren: beispielsweise durch den Einsatz von Leuchtdioden - LEDs.
Wie unterschiedlich LEDs bereits in aktuellen Gestaltungen eingesetzt werden, zeigt sich an ausgewählten Leuchten im Red Dot Award: Product Design 2015, die mit der höchsten Einzelauszeichnung „Red Dot: Best of the Best“ prämiert wurden. Eine „einzigartige Symbiose zwischen Material und Form“, so die Red Dot-Jury, stellt die Leuchte „Manta“ von Barrisol dar. Die von Ross Lovegrove konzeptionierte Leuchte mutet wie ein geheimnisvoll schwebendes Objekt an. Sie besteht aus einem filigranen Aluminiumrahmen, in den LEDs integriert wurden. Die transluziden Folien lassen ein ästhetisches Neuland zwischen Tiefsee und Weltall entstehen.
Mit der schlichten LED- und Pendelleuchte „Sequence“ für Zumtobel Lighting GmbH hat Designer Klaus Adolph das Ziel verfolgt, „ein Produkt zu entwickeln, welches die Möglichkeiten der LED aufzeigt - intelligent, präzise, hocheffizient“. Für die Red Dot-Jury wurde dieser Anspruch verwirklicht. Sie lobt „eine eigenständige Formensprache mit den weitergehenden Möglichkeiten der LED-Technologie“. „Sequence“ verfügt über getrennt steuerbarer LED-Module und kann daher flexibel eingesetzt werden.
Die Straßenleuchte „LumiStreet“ von Royal Philips ist ebenfalls LED-basiert und stellt eine innovative, kostengünstige Lösung für Straßen in Wohngebieten dar. Im Red Dot-Interview beschreiben die Designer Mat Bembridge und Jos van Roosmalen den Anspruch an ihr Produkt wie folgt: „Es geht darum, sich dem Nutzerkontext anzupassen, die richtigen Materialien und Funktionsweisen zu wählen sowie Proportionen und Details genau aufeinander abzustimmen“.
Den Siegeszug der LED-Technik registrierten bereits 2010 Prof. Dr. Peter Zec, Initiator und CEO von Red Dot, und Co-Autor Burkhard Jacob in „Der Designwert“. Bereits vor fünf Jahren konnte festgestellt werden, dass mehrfach LED-Leuchten mit der höchsten Einzelauszeichnung „Red Dot: Best of the Best“ prämiert wurden. Zu dem Hersteller Artemide bemerkten die Autoren: „Das Unternehmen mit Sitz im italienischen Pregnana Milanese versteht es, die neue LED-Technik wirkungsvoll einzusetzen und ästhetische Lichtformen auf einem Niveau zu entwickeln, das nicht nur die natürlichen Ressourcen schont, sondern auch Designjury und Konsumenten gleichermaßen begeistert“. Dass es die LED-Technik zudem ermöglicht, die Grenzen zwischen Lampen und Leuchten als eigenständiges Produkt zugunsten von Designlösungen aufzulösen, bewerten Peter Zec und Burkhard Jacob positiv: „Möglicherwiese liegt aber gerade darin ein riesiges Potenzial für Gestalter, weil sich eine neue, ungeahnte Gestaltungsfreiheit ergibt und die emotionalen Aspekte im Leuchtdesign noch wichtiger werden“. Dieser Ansatz wird sowohl an der Leuchte „Manta“ von Barrisol deutlich, als auch beispielsweise an den Red Dot-Preisträgern wie „Mr. Magoo“ von Linea Light Group oder der „Lateralo Ring“ von Trilux.